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        Kirchenbote 
        Kanton St. Gallen, Januar 2006, "Freiwilligenarbeit"
        
         
        Pfr. Dr. Dölf Weder, Kirchenratspräsident 
        
        
        Christliche Gemeinde lebt vom “Dienet 
        einander, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat”. Wir sind keine 
        Service-Organisation, in der Profis Dienstleistungen erbringen und 
        Vereinsmitglieder sie konsumieren. Christliche Gemeinde ist wanderndes 
        Gottesvolk, sind Christenmenschen unterwegs im Alltag der Welt. Jedes 
        leistet an seinem Ort seinen Beitrag. Krise des freiwilligen Einsatzes 
        ist darum auch Krise der christlichen Gemeinde vor Ort.
        Hilfe, Kirchenvorsteherschaft 
        gesucht
        
        Probleme mit der Kirchenvorsteherschaft 
        deuten oft auf ein Manko im Kirchgemeindeleben hin. Das hört man nicht 
        gern. Aber wo keine Tradition von Freiwilligenarbeit besteht, wo es kein 
        engagiertes Miteinander in mannigfachen Aktivitäten gibt, wo das 
        Gemeindeleben antiquiert, dürr oder nur für Insider daher kommt, ist es 
        in der Tat noch schwieriger, geeignete Personen zu finden. Zumal in der 
        heutigen Gesellschaft so viele andere Verpflichtungen und Möglichkeiten 
        warten.
        Mitgestalten, nicht 
        Rasenmäher diskutieren
        
        Ein junger Lehrer verliess nach kurzer 
        Zeit die Kirchenvorsteherschaft wieder. Er hatte Jugendarbeit mit 
        initiieren und begleiten wollen. Stattdessen diskutierte man bis 
        Mitternacht über den Rasenmäherkauf und ob die Kirchentüren in der 
        Adventszeit eine Stunde länger offen sein dürfen. Stelle ich meine 
        kostbare Freizeit zur Verfügung, möchte ich es gut haben und Gemeinde 
        mitgestalten können. Ich engagiere mich in meiner Freizeit dort, wo ich 
        auf eine Sache stolz bin, wo sie einem Herzensanliegen entspricht.
        
        
        Appellieren wir nur an christliches 
        Pflichtgefühl, drücken wir Anerkennung nur über Sitzungsgelder und 
        Mitarbeiteressen aus oder überbeanspruchen wir die Menschen, werden wir 
        unsere Kirchgemeinde bald mit der benachbarten fusionieren müssen – 
        wegen Mitarbeitermangel. Geben und Empfangen ergänzen sich. Es braucht 
        auch ein Stück Begeisterung. Sie entsteht dort, wo wir lebendige 
        Gemeinde leben, „nahe 
        bei Gott – nahe bei den Menschen“.
          
        
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        Inhalt
        Ohne Freiwillige keine Kirche 
        Hilfe, Kirchenvor-steherschaft 
        gesucht 
        Mitgestalten, nicht Rasenmäher 
        diskutieren 
        Das notwendige Stück 
        Begeisterung 
         
         
        
        Christliche Gemeinde ist wanderndes 
        Gottesvolk, sind Christenmenschen unterwegs im Alltag der Welt. Jedes 
        leistet an seinem Ort seinen Beitrag. 
      
        Stelle ich meine kostbare Freizeit zur 
      Verfügung, möchte ich es gut haben und Gemeinde mitgestalten können. Ich 
      engagiere mich in meiner Freizeit dort, wo ich auf eine Sache stolz bin, 
      wo sie einem Herzensanliegen entspricht. 
      
      Geben und Empfangen ergänzen sich. Es 
      braucht auch ein Stück Begeisterung.    |